Google ehrt Stefan Banach mit einem Doodle. Er gilt heute als Begründer der Funktionalanalysis. Dabei wollte Banach zunächst gar kein Mathe studieren.
Stefan Banach gilt heute als Begründer der modernen Funktionalanalysis.
Heute vor genau 100 Jahren wurde der einflussreiche Mathematiker an der Universität Lemberg offiziell zum außerordentlichen Professor ernannt.
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Google ehrt den Hauptvertreter der sogenannten „Lemberger Mathematikerschule“ deshalb mit einem eigenen Doodle.
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1. Stefan Banach: Namensgeber in der Mathematik
Stefan Banach begründete die moderne Funktionalanalysis, wie wir sie heute kennen, und etablierte damit einen völlig neuen Zweig der Mathematik.
Nach dem einflussreichen Wissenschaftler und gebürtigem Krakauer sind heute etliche mathematische Sätze, Konzepte und Theoreme benannt.
So gibt es heutzutage beispielsweise die sogenannte Banachalgebra, den Banachraum sowie die Banachkugel, den Banachschen Abbildungssatz, den Satz von Banach-Steinhaus sowie viele weitere Sätze.
Seine Erkenntnisse auf dem Gebiet der topologischen Vektorräume, der Mengen- und Maßtheorie sowie in der Funktionsanalysis gelten noch heute als maßgeblich.
2. Stefan Banach wollte ursprünglich gar nicht Mathematik studieren
Schon zu Schulzeiten galt Banach als hochbegabt – besonders im Schulfach Mathematik.
An den humanistischen Fächern soll der gebürtige Krakauer allerdings keinerlei Interesse gezeigt haben, so dass er nur als mäßig guter Schüler galt.
Trotz seines großen Interesses an mathematischen Themen entschied sich Banach nach seiner Schulzeit gegen ein Studium der Mathematik.
Offenbar soll er damals das Gefühl gehabt haben, dass es in der Mathematik nichts Neues mehr zu entdecken gebe, wie es in einer Biografie des „MacTutor History of Mathematics archive“ heißt.
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Stattdessen studierte Stefan Banach zunächst das Fach Bauingenieurwesen und legte später sein Vordiplom in Mechanik ab.
Im Jahr 1920 kam er allerdings über Umwege an eine Assistenzstelle am Lehrstuhl für Mathematik an der „Nationalen Polytechnische Universität Lemberg“ und seine Karriere als Mathematiker nahm seinen Lauf.
3. Stefan Banach erlebte zwei Weltkriege
Obwohl der große Mathematiker sowohl den Ersten wie auch den Zweiten Weltkrieg erlebte, kämpfte er in keinem der beiden Kriege mit.
Wegen seiner Kurzsichtigkeit wurde Banach als untauglich für den Wehrdienst erklärt und entsprechend ausgemustert.
Während des Ersten Weltkrieges soll er sich seinen Lebensunterhalt als Aufseher beim Straßenbau verdient haben.
Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, soll sich Stefan Banach gerade auf Reisen in Kiew befunden haben.
Nach seiner Rückkehr nach Lemberg soll sich der Analytiker sein Geld zeitweise damit verdient haben, dass er am „Institut für Bakteriologie“ regelmäßig Blut spendete, um die Ernährung von Labor-Läusen zu sichern.
Der große Analytiker und bekennender Kettenraucher Stefan Banach starb am 31. August 1945 in Lemberg an Lungenkrebs – nur zwei Tage vor dem offiziellen Kriegsende am 2. September 1945.
Source: [tagesspiegel.de]
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